Berufliche Erstausbildung

im allgemeinen Sekundarunterricht

Man unterscheidet die berufliche "Erstausbildung" von der beruflichen "Weiterbildung".

Die berufliche Weiterbildung richtet sich dabei an jene, die sich im Laufe ihrer Berufslaufbahn umschulen oder ihre Kenntnisse und Fähigkeiten erweitern wollen.

Die Berufsausbildung in Luxemburg gründet auf einer Zusammenarbeit des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend, der Arbeitnehmerkammer und den Berufs- und Arbeitgeberkammern. Sie besteht aus einer schulischen Ausbildungsperiode in einer Bildungseinrichtung und einer praktischen Ausbildungsperiode in einem Betrieb, entweder im dualen System (Schule und Betrieb) oder im Vollzeitunterricht mit Berufspraktika im professionnellen Bereich.

Die Berufsausbildung wird im Rahmen des allgemeinen Sekundarunterrichts organisiert.

Was versteht man unter beruflicher Erstausbildung?

Die berufliche Erstausbildung absolviert der Schüler im Rahmen des Sekundarunterrichts. Sie bietet den Jugendlichen (sowie auch den Erwachsenen im Rahmen einer Erwachsenenausbildungslehre) einen allgemeinen, theoretischen und praktischen Unterricht, der es ihnen ermöglicht eine berufliche Qualifikation und das dazugehörige offizielle Diplom oder Zertifikat zu erlangen. Etwa 120 Ausbildungen, ausgerichtet auf die Arbeitswelt, werden in den Sekundarschulen in Luxemburg angeboten.

Es gibt 3 Systeme in der Berufsausbildung:

  1. duales System: der berufliche Unterricht wird teils beim Ausbildungsanbieter (mit Ausbildungsvertrag) , teils in der allgemeinen Sekundarschule (ein bis drei Tage in der Woche) absolviert;
  2. gemischtes System: der Auszubildende besucht während einem Jahr in Vollzeit die Berufsklassen einer Sekundarschule und setzt den Rest seiner Ausbildung im dualen System fort;
  3. Vollzeit-System: der Auszubildene erhält in Vollzeit seine Ausbildung in der Sekundarschule und absolviert zudem Praktikaperioden von mindestens 12-wöchiger Dauer (mit Ausbildungsvertrag).
Teacher demonstrating lathe to high school pupils in metalwork class
©stock.adobe.com

Welche Diplome können durch eine Berufsausbildung erreicht werden?

  • Berufsbefähigungszertifikat (CCP) (Dauer: 3 Jahre)

Die CCP-Ausbildung ermöglicht berufliche und soziale Grundfähigkeiten zu erlangen, die unabdinglich für den ersten Schritt auf dem Arbeitsmarkt sind. Die Ausbildung dauert im Regelfall 3 Jahre. Sie wird in Modulen mit kontinuierlicher Bewertung organisiert. Sie findet größtenteils im Ausbildungsbetrieb und teils in der Schule (ein bis drei Tage pro Woche) statt. Der Auszubildende erhält einen Ausbildungsvertrag. Nach Erhalt des Berufsbefähigungszertifikats (CCP) kann der Ausgebildete seine Ausbildung im selben Fachbereich weiterführen um ein Berufsbefähigungsdiplom (DAP) zu erwerben.

  •  Berufsbefähigungsdiplom (DAP), Diplom über die berufliche Reife (DAP) (Dauer: 3 Jahre)

Die DAP-Ausbildung führt zu einer anerkannten Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt. Der Auszubildende erhält einen Ausbildungsvertrag oder Praktikumsvertrag (Mindestdauer: 12 Wochen innerhalb der Ausbildung). Die Ausbildung dauert im Regelfall 3 Jahre. Nach Erhalt des Berufsbefähigungsdiploms (DAP) kann der Ausgebildete zunächst ein Technikerdiplom (DT) im selben Fachbereich erwerben und anschließend Kurse der höheren Klassen im allgemeinen Sekundarunterricht besuchen oder einen Meisterbrief abschließen.

  • Technikerdiplom (DT) (Dauer: 4 Jahre)

Diese Qualifikation beinhaltet eine umfassende berufliche Ausbildung und ermöglicht dem Schüler auf direktem Wege den Eintritt in die Arbeitswelt oder den Zugang zu  höheren technischen Studien, die seinem Diplom und Fachbereich entsprechen, unter der Voraussetzung, dass die Vorbereitungsmodule zu den höheren technischen Studien erfolgreich absolviert wurden. Der Techniker unterscheidet sich vom Berufsbefähigten (CCP oder DAP-Diplomierten) durch sein umfassenderes und breitgefächertes Kompetenzprofil. Die Ausbildung zum Techniker dauert im Regelfall 4 Jahre und beinhaltet einen praktischen Teil mit einem Ausbildungsvertrag (mindestens 12 Wochen insgesamt).

Nach dem Technikerdiplom kann der Ausgebildete seine Ausbildung weiterführen: entweder besucht er Kurse der höheren Klassen des allgemeinen Sekundarunterrichts oder er nimmt teil an Vorbereitungsmodulen höherer technischer Studien. Diese Module können im Rahmen der normalen Studiendauer erreicht werden oder nach Ende der Ausbildung belegt werden. Der erfolgreiche Abschluss wird durch einen Diplomzusatz zertifiziert und erlaubt den Zugang zu höheren technischen Studien im entsprechenden Fachbereich.

Weitere Informationen zur Ausbildung können Sie in unserer Rubrik "Ausbildungslehre" nachlesen.

Die Berufsberater der ADEM-OP und der Abteilung für berufliche Ausbildung (Service de la formation professionnelle) des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend beraten Sie ebenfalls zu den grenzüberschreitenden Ausbildungslehrgänge.

Wie funktionniert die Bewertung in der Berufsausbildung?

Erklärung des Bewertungssystems in der Berufsausbildung

Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es?

Liste der möglichen Ausbildungen in Luxemburg und grenzüberschreitende Ausbildungen.

Welche Ausbildungsprogramme gibt es?

Suche nach Programmen und Stundenplänen nach Ausbildungstyp.

Wo findet man Informationen zu den verschiedenen Berufen?

Berufsbeschreibungen finden sich auf der Internetseite beruffer.anelo.lu, die auch eine Suche nach Alphabet und Schlüsselworten ermöglicht.

Die Einstellungsperspektiven für Diplomierte in der Berufsausbildung und im allgemeinen Sekundarunterricht können im Barometer für berufliche Eingliederung TEVA eingesehen werden.

 

 

Zum letzten Mal aktualisiert am